Den Amazon Brandstore optimal nutzen
Markenshop-Expertin Hanna Meyer von MOVESELL - Wie Marken den Brandstore verwenden
Der Amazon Brandstore. Wieso ist er so wichtig? Welche Strategien kannst du mit dem Markenshop verfolgen? Wie kannst du den Brandstore effektiv bewerben? Diese Fragen beantwortet uns PPC Expertin Hanna Meyer von MOVESELL in der Podcast Episode 72.
Was ist der Amazon Brandstore?
Der Amazon Brandstore ist ein Self-Service-Store für Marken. Als Markeninhaber kannst du ohne zusätzliche Kosten eine eigene Marken-Zielseite auf Amazon erstellen und diese individuell anpassen. Der Brandstore gehört nur einer Marke und bietet demnach einen geschützten Raum für diese spezielle Marke.
Wer kann Stores verwenden?
Der Amazon Brandstore steht Verkäufern zur Verfügung, die im Amazon-Markenregister registriert sind, sowie Händlern und Agenturen.
Wie kann deine Marke von Amazon Brandstores profitieren?
Das In-Store-Erlebnis ist für Marken von entscheidender Bedeutung, um die Kundenbindung zu erhöhen und den Umsatz zu steigern. Der Brandstore bietet Kunden ein immersives, virtuelles Einkaufserlebnis.
Das führt zu:
- Mehr Wiederholungskäufe
- Bessere Auffindbarkeit auf den Amazon SERPs
- Bessere Benutzererfahrung auf allen Plattformen
- Höherer ROAS und
- Mehr Optionen für die individuelle Anpassung
👉 Was die allgemeine Kundenzufriedenheit verbessert und die Loyalität stärkt
Wie erstelle oder bearbeite ich meinen Store?
Du kannst den Brandstore mit dem Self-Service-Store-Builder von Amazon erstellen. Dieser ist über die Werbekonsole verfügbar. Dabei hast du die Möglichkeit, Vorlagen zu verwenden, um Seiten zu erstellen. Per Drag-and-Drop kannst du Inhalte der Vorlage hinzufügen, entfernen oder neu anordnen. Mit diesen Inhaltskacheln kannst du auch eigene Designs erstellen.
Vorbereitungen für den Brandstore:
✅ Videos und Bilder produzieren
✅ Produkt-Listing
✅ Amazon SEO
Best & Worst Practices für einen Brandstore
- Der Fitbit Brandstore sieht auf den ersten Blick schick und gelungen aus. Hanna hat den Brandstore allerdings genauer betrachtet und festgestellt, dass
- das Mainkeyword Smartwatches zwar bedient wird,
- aber nicht in der Granularität, z.B. “Smartwatch mit GPS”, “Smartwatch Wasserdicht”, “Smartwatch Touch Display” beachtet etc.
- Der Brandstore arbeitet nicht, mit Unterseiten und der User “muss sich von oben nach unten durchscrollen”, so Hanna.
- Der Oase Brandstore ist ein Positivbeispiel.
- Hanna hat durch eine vorgelagerte Keywordrecherche herausgefunden, wie die Kunden suchen und die Suchintention des Users im Brandstore umgesetzt
- Dadurch wird der Shopper in seiner Suchintention befriedigt und nicht nur das Mainkeyword “Teichpflegemittel” wird bedient
Onlineshop oder Amazon Brandstore?
Der Brandstore von Oase erinnert stark an einen klassischen Onlineshop. Das ist grundsätzlich auch so gewollt, sagt Hanna. Die Struktur des klassischen Online-Shops kann eine Orientierung sein, wie das Produktsortiment im Brandstore kategorisiert werden kann.
Als positives Beispiel nennt sie noch den Amazon Brandstore von Calvin Klein. Auch hier ist sichtbar, wie ein großes Produktsortiment sinnvoll im Store strukturiert werden kann. Besonders Kachelmodule helfen den Brandstore zu sortieren. Was zur Befriedigung der Suchintention des Kunden beiträgt.
Bewerbe deinen Store auf Amazon und außerhalb von Amazon
Sponsored Brands Store Spotlight
Die Store Spotlight Kampagne ist dazu gedacht, Unterseiten eines Amazon-Markenstores zu bewerben. In der Anzeigenfläche können drei Shop-Unterseiten hervorgehoben werden, die dann auch direkt per Klick erreicht werden können. Zusammen mit den detaillierten Bereichen für die Markenstores kann laut Hanna die Spotlight-Kampagne ein wertvolles Asset für Amazon Marketing werden.
Sponsored Brands Anzeigen
Amazon Sponsored Brands sind auf Keywords und Produkte ausgerichtet, PPC-Anzeigen. Was Sponsored Brands ausmacht, ist die Kombination aus der attraktiven Platzierung und dem in der Gestaltung flexiblen Format der Anzeige.
Die Struktur des Brandstores ist umso mehr wichtig, damit du den Shopper bei einer generischen Suche auf die Übersichtsseite leiten kannst und bei einer konkreten Suchanfrage zu einer spezifischen Landingpage im Store. Dafür muss diese natürlich angelegt sein.
Wenn eine Kundin einen Bademantel sucht, wird sie sicherlich noch nicht wissen, was für einen sie genau möchte. Sucht sie einen Bademantel aus Frottee, bunt gestreift ist das schon relativ konkret. Hier willst du auf einer spezifischen Landingpage im Brandstore landen und nicht auf einer Übersichtsseite.
Wie können Käufer einen Store entdecken?
Auf Amazon können Stores über die sogenannte Marken-Byline erreicht werden. Das ist der Marken-Link, der unter oder über dem Produktnamen auf der Produktdetailseite angezeigt wird. Du kannst deine Käufer auch direkt über die Kurz-URL, z.B. Amazon.com/MARKENNAME, zu deinem Store weiterleiten.
Zudem kannst du auch den Traffic von deinen eigenen Websites und sozialen Medien auf deinen Store leiten. Dies gilt auch für gesponserte Anzeigen, die auf und außerhalb von Amazon geschaltet werden. Käufer können Stores mit ihren Freunden über Facebook, Twitter und Pinterest teilen. Außerdem können Stores auch über die Einkaufsergebnisse auf Amazon entdeckt werden.
Wie kannst du das Ergebnis deines Stores messen?
Das Stores Insights-Dashboard liefert u.a. Statistiken zur täglichen Besucherzahl, zu Seitenaufrufen und Verkäufen, die in deinem Store generiert wurden.
Gut zu wissen: Im Brandstore werden auch die Händler-Sales mit eingerechnet. Als Marke kannst du damit den reinen Sales-Anteil durch den Markenstore also (noch) nicht sehen. Hier wünscht sich Hanna noch mehr Dateneinsicht.
In den USA, so Hanna, wurde eine neue Kennzahl ausgerollt - die Engagement Rate. In Europa lässt diese Kennzahl allerdings noch auf sich warten. Das ist schade, weil es bei großen Marken um Kundentreue und eine langfristige Treue geht. Wenn eine Marke in ihre Kunden investiert, hat sie die Chance, sie zu Followern zu machen.
Mit "Manage Your Customer Engagement" können registrierte Marken in den USA zusätzlich einen direkten Draht zu ihren Followern aufbauen, um:
- die Sichtbarkeit der Produkte zu erhöhen
- Direktmarketing an die Follower der Marke
- Kundentreue zur Marke aufzubauen
Amazons neues “Brand Referral Bonus”- Programm
Marken können auf Amazon jetzt mit dem “Brand Referral Bonus”- Programm sparen, wenn sie mit Ads von anderen Plattformen auf den Marktplatz verlinken.
Im Detail bedeutet das, dass Amazon die Transaktionsgebühr für Verkäufe, die von Marken stammen und den Käufer zu Amazon bringen, von den üblichen 15 % auf 5 % gesenkt hat. Damit versucht Amazon, Anreize für Marken zu schaffen, in Marketing auf Plattformen wie Facebook und Google zu investieren, aber auf Amazon statt auf ihre E-Commerce-Website zu verlinken.
Wenn ein Kunde zu Amazon geht und das Produkt findet, zahlt die Marke eine Gebühr von 15 %. Wenn die Marke den Käufer jedoch über ihren Newsletter oder eine Anzeige auf ihrem Instagram-Account zu Amazon schickt, zahlt die Marke nur eine Gebühr von 5 %.
Das letzte Woche gestartete “Brand-Referral-Bonus”-Programm schreibt Marken durchschnittlich 10 % des Umsatzes aus dem Traffic, den Sie zu Amazon gebracht haben, “gut". Der Bonussatz variiert je nach Kategorie und wird nicht direkt an die Marken ausgezahlt, sondern wird verwendet, um zukünftige Transaktionsgebühren abzuziehen (Amazon nennt sie Empfehlungsgebühren).
Amazon Attribution, die Analyselösung, die das Programm unterstützt, gibt es seit August 2018.